farbige Abizeitungen gestalten: Farbauswahl, Farbkontraste, Farbassoziationen, Farbharmonien

farbige Abizeitungen gestalten

Die wichtigsten Punkte im Überblick

Farbwelt des Themas entsprechend auswählen

Farbassoziationen beachten

Nicht zu viele verschiedene Farben benutzen

farbige Abizeitungen gestalten

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Monochrom

Ist das Fachwort für das Bestehen eines Bildes aus lediglich einer Farbe. Die am weitesten verbreitete Version davon sind schwarz-weiß (Graustufen) Bilder, aber auch andere Farbräume sind durchaus eine Überlegung wert und können einen ganz eigenen Look kreieren.

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Farbharmonien

Am einfachsten ist die Gestaltung mit zwei Farben. Also kann man damit nicht viel falsch machen, besonders spannend wird es aber wahrscheinlich auch nicht. Wer also mehr wagen will, nimmt eine größere Farbwelt zur Gestaltung seiner Abizeitung. Jedoch wächst damit auch die Schwierigkeit, die richtigen Harmonien zu finden und das Layout nicht plötzlich als Farbeimerexplosion wiederzufinden.

Im großen und ganzen Unterscheidet man zwischen plakativeren (kontrastreichen) und ruhigeren (harmonischen) Farbkombinationen.

Die wichtige bei allem auf dieser Seite ist: Damit Farbkombinationen gut aussehen und nicht einfach nur wild zusammengewürfelt ist das Verhältnis der Farben zueinander. Die beteiligten Töne sollen eine gewisse Beziehung in Sachen Sättigung und Helligkeit zueinenander aufweisen. Zudem ist der Abstand der Farben im Farbkreis zueinander ausschlaggebend.

» Plakative Harmonien

Eine plakative Gestaltung soll den Leser aus dem Sessel boxen. Die Wirkung ist besonders laut, die Aufmerksamkeit des Betrachters soll auf sich gezogen werden. Eine plakative Gestaltung steht häufig auf dünnem Eis zum penetrantem oder aufdringlichem, weswegen eine so knallige Gestaltung nicht jeden Geschmack trifft.

Es sollte trotz ein eher knalligen Gestaltung darauf geachtet werden, dass man nicht nur wild Farben durcheinender mischt, sondern eine gewisse Harmonie besteht und die Farben gezielt ausgewählt werden.

Ein harmonischer Dreiklang wird durch eine Anordnung im Farbkreis erzielt, welche einem dreiseitigem Dreieck entspricht. Dabei hat man unterschiedliche Möglichkeiten: Mischtöne mit abgeschwächten Farben wirken eher ruhig und entspannend. Nutzt man jedoch, wie im Beispielbild unten, die Grundfarben (Rot/Grün/Blau), hat man durch die starke Sättigung eine sehr plakative Gestaltung. Wird eher selten in Layouts benutzt, würden wir auch so nicht wirklich empfehlen.

Auch hier wird auf das Dreieck im Farbkreis gesetzt. Die Abstände der drei Farben sind jedoch nicht gleich zueinander. Man nutzt hierbei zwei nah beieinander liegende Farben und ein kontrastreiches Gegenstück. Diese Variante ist weniger schrill als der Harmonische Farbendreiklang und kann durchaus spannender sein. Damit es gut aussieht muss man jedoch aufpassen, wie man diese Farben nutzt. Eine ganz gute Option ist es zum Beispiel, die zwei naheliegenden Farben als Hauptfarben des Layouts zu nutzen und die abgesetzte Farbe für Akzente oder kleine Details.

Eine Farbkombination, bei welcher sich vier Farben jeweils im gleichen Abstand im Farbkreis gegenüber liegen. Ist im Endeffekt fast genauso schwierig umzusetzen, wie der Harmonische Farbendreiklang. Es wird nur selten wirklich professionell eingesetzt, wenn es denn überhaupt noch Anwendung findet.

Hier sind nicht alle Abstände gleich zu einander wie beim Quadrat, sondern man hat jeweils ein Paar Farben, welche sich gleich nähern bzw. unterscheiden. Somit entwickelt sich eine gewisse Harmonie in der Plakativität dadurch, dass zwei Farben jeweils zu einander passen, aber im Kontrast zum anderen Paar steht.

Diese plakative Harmonie liegt nicht als Vier- oder Dreieck im Farbkreis, sondern wird einmal quer, bzw. gerade, durchgezogen. Ähnelt dem rechteckigem harmonischen Vierklang. Der Vorteil ist, dass nicht vier ganz andere Farben genutzt werden, sondern zwei Hauptfarben mit unterschiedlichen Abstufungen dazu. Ist jedoch nicht mehr ganz so aufregend und geht bereits in Richtung einer ruhigen Harmonie.

» Ruhige Harmonien

Dadurch, dass die Drei- und Vierklänge immer aus zwei oder mehr recht unterschiedlichen Farbtönen besteht, wirken die Ergebnisse entsprechend farbenreich und lebendig.

Die ruhigeren Harmonien entstehen dadurch, dass nicht die gegebenüberliegende Seite des Farbkreises für die weiteren Farben genutzt wird, sondern die gleiche Seite.

Wie in Punkt Eins erwähnt, beschreibt man Bilder und/oder Grafiken, welche aus nur einer Farbwelt bestehen, als Monochrom(atisch). Dadurch, dass nur eine Hauptfarbe und Abstufungen dieser bei der Monochromatischen Farbharmonie genutzt werden, hat man automatisch ein wahnsinnig ruhiges (unspannendes?) und harmonisches Layout.

Nicht ganz so ruhig wie die Monochromatische Farbharmonie. Jedoch trotzdem noch entspannter, als die plakativen Harmonien. Und man hat mehr Gestaltungsspielraum, da es mehr als eine Farbe ist. Hierbei wird auf nah beieinander liegende Farben im Farbkreis gesetzt (z.B. Gelb/Orange/Gelb oder Grün/Cyan/Blau).

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Farbkontraste

Auf Kontraste sind wir im Verlauf der Seite bereits zu sprechen gekommen. Man kann jedoch noch weiteres darunter kategorisieren. In der Regel unterscheidet man zwischen folgenden Kontrasten:

Die zuvor gennanten plakativen Harmonien weisen allesamt einen Farbe-an-sich-Kontrast auf. Lebendige Gestaltung wird, wie schon beschreiben, durch Kontraste erzielt. Wichtig dabei ist, in welchem Verhältnis die Farben zueinander genutzt werden. Besonders intensive Farben werden besonders laut. Dewegen sollte man sich überlegen, welche Farben man nutzt. Wird es zu bunt besteht die Gefahr, dass die Farben sich beißen, wenn diese aufeinander treffen.

Die stärkste Art dieser Kontraste nennt sich Komplementär-Kontrast, in welchem sich gegenüberliegende Farben aus dem Farbkreis kombiniert werden.

Der stärkste Kontrast besteht aus der kompletten Abwesenheit von Farben und allen Farben zusammen: Schwarz und Weiß – Dunkel und Hell. Entsprechend passend ist dies für Fließtexte, da das Auge sich nicht entsprechend anstrengend muss und es am besten lesbar ist.

Aber Helligkeit kann auch mit verschiedenen Farben oder innerhalb eines Farbwerts genutzt werden. Zum Beispiel ist die hellste Farbe Gelb, die dunkelste Farbe Blau. Beim zusammensetzen dieser Farben wird der Kontrast vorallem durch Helligkeit und Dunkelheit erzeugt. Grün und Blau auf der anderen Seite sind zum einem sehr nah im Farbkreis und ergeben deswegen keinen guten Kontrast. Jedoch auch, weil die Helligkeiten der beiden Töne sehr ähnlich zueinander sind. Mit anderen Farbtönen könnte hier ein besseres Ergebniss erzielt werden.

Kann man als eine Unterart der Farbe-an-sich-Kontraste einstufen. Rote, Orangene und Gelbe Töne werden eher als warme Farben eingestuft (Feuer, Sonne etc.). Blaue, Grüne und Violette Töne dagegen eher als kalte (Wasser, Eis, Nacht etc.). Bei manchen Farben ist es schwierig zu sagen, zum Beispiel bestimmte Violet- oder Grün-Gelbliche Töne. Nutzt man nun eine warme und eine kalte Farbe, so erhält man einen Kontrast, die Farben treffen aufeinander.

Wird mit Grautönen und lediglicher einer weiteren Farbe gearbeitet, erhält man diesen Kontrast. Fotos mit diesen Merkmal werden mit dem Begriff „Colorkey/Colourkey“ beschrieben.

Es sind keineswegs nur die gegenüberliegenden Farben im Farbkreis ein Kontrast; sowohl Rot-Grün als auch Rot-Blau können schöne Kontraste ergeben!

Also kann man als Alternative auch einfach einen Farbkontrast passend zum Thema wählen, quasi eher ein Kontrast nach Gefühl.

Einige Beispiele wären: Sonnig – Schattig | Warm – Kalt | Erdig – Luftig | Dicht – Dünn | Erregend – Beruhigend | Trocken – Feucht | Nah – Fern

So kann man sich entweder von bestimmten Farben abwenden, welche nichts mit dem Thema zu tun haben, oder man sucht sich einige passende aus und kann thematisch stimmige Kontraste erschaffen.

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Farbassoziationen

Rot
Nähe, Bewegung, Dynamik, Sozialismus, Kommunismus, Energie, Feuer, Schärfe, Warnung, Hass, Leidenschaft, Zorn, Gefahr, Hitze, Erotik, Krieg, Liebe

Blau
Frieden, Fantasie, Treue, Sehnsucht, Träumen, Seriosität, Technik, Entspannung, Harmonie, Wasser, Himmel, Unendlichkeit, Sauberkeit, Weite, Ruhe, Kälte, Ferne

Grün
Jagd, Gifitgkeit, Gift, Passivität, freie Fahrt, Großzügigkeit, Wachstum, Jugend, Vitalität, Fruchtbarkeit, Leben, Lebendigkeit, Hoffnung, Frühling, Bio, Gesundheit, Natur, Neid, dämonisch

Gelb
Blüte, Reife, Freundlichkeit, Lebendigkeit, Optimismus, Gold, Sonne, Sommer, sauer, Unsicherheit, Verlogenheit, Egoismus, Geiz, Ärger, Eifersucht, Neid, Schwefel, Schande

Orange
Leichtlebigkeit, Überschwang, Aufdringlichkeit, Spaßig, unkonventionell, fruchtig, Reife, erfrischend, Süße, Herbst, Jugend, Wandel, Lebensfreude, Geselligkeit, Energie, Aktivität, Angeberei, Unseriös, Kunststoff, unsachlich, Klamauk (Krach)

Violett
Unsachlichkeit, Zweideutigkeit, Unnatürlichkeit, Künstlichkeit, Perversion, Verführung, Sünde, sexuelle Verfehlung, Eitelkeit, Extravaganz, Gewalt, Feminismus, Homosexualität, Originalität, Sexualität, Fantasie, geheimnisvoll, Magie, Esoterik, Individualität, Religion

Rosa
lieblich, Romantik, klein, süß, Kindlich, Eitelkeit, Liebe, Sanftheit, Zärtlichkeit, Schwäche, Empfindlichkeit, Sensibilität, Höflichkeit, Charme

Braun
unverarbeitet, Rohstoff, Rohzustand, herb, Dummheit, Faulheit, Herbst, Dreck, unerotisch, Hässlichkeit, Bier, Fäkalien, Nazi, Afrikaner, Leder, Erde, Kaffee, Schokolade

Schwarz
Wahrheit, Erotik, Unbestechlichkeit, Schwere, „das Böse“, Unglück, Glaubwürdigkeit, Seriosität, Abgrund, Hass, Leere, Nichts, Nacht, Trauer, Tod

Weiß
Gespenster, Blässe, „das Gute“, unbeschrieben, Leere, Tag, Helligkeit, Jungfräulichkeit, Redlichkeit, Reinheit, Unschuld, Frieden

Grau
Bescheidenheit, Theorie, Technik, Depression, Alter, Gefühlossigkeit, Langeweile, Schlechtwetter