Studium oder Ausbildung? Die abigrafen beleuchten PRO und CONTRA

Studium oder Ausbuldung nach dem Abitur?

Abi 2013 geschafft – und nun?
 
Nach erfolgreich abgeschlossenen Abiturprüfungen steht für jeden Abiturient eine lebensentscheidene und weichenstellende Entscheidung an: Die Entscheidung zwischen einem Studium oder einer Ausbildung. Die Entscheidung ist oft nicht leicht.

Studium oder Ausbildung? Die abigrafen beleuchten PRO und CONTRA

Studium oder Ausbildung? Die abigrafen.de beleuchten PRO und CONTRA


Einerseits stehen euch mit einem Studium mehr Berufswege offen und auch die Aufstiegsmöglichkeiten sind in der Regel besser. Andererseits kann eine Berufsausbildung (in Verbindung mit berufsbegleitenden Fortbildungen) sehr gute berufliche Chancen auf dem Arbeitsmarkt eröffnen. Eine Kombination (erst Ausbildung, dann Studium) ist ebenso eine Option und geht oftmals mit zielgerichteter und besser Studienplanung einher.
 
Sowohl für ein Studium als auch für eine betriebliche Ausbildung gibt es viele gute Gründe. Was allein zählt: Was ist für jeden einzelnen die beste Lösung? Ist euch das praktische lernen lieber oder ist euch die Therorie wichtiger, als Praxiserfahrung? Habt ihr überhapt noch Lust aufs Lernen oder die Nase nach zwölf Jahren Schulbank erstmal gestrichen voll? Wie wichtig ist euch die berufliche Karriere im Vergleich zur privaten Lebensplanung? Die Gründe für eine Entscheidung sind immer subjektiv. Was für den einen genau das Richtige ist, kann für den anderen eine Sackgasse bedeuten….
 
Folgend ein paar Fakten

(Quelle: http://www.wissen.de)

Als (Fach-)Abiturient gehört ihr zu einer Bevölkerungsgruppe Eures Jahrgangs, die ständig ansteigt. Die Zahl der studienberechtigten Schulabgänger nimmt stetig zu. Waren es Anfang der 90er noch ca. 290 000 studienberechtigte Schulabgänger, so stieg ihre Zahl im Jahr 2002 schon auf ca. 362 000. Der Anteil der jungen Menschen eines Jahrgangs mit Abitur oder Fachabitur wuchs damit um 24% Prozent, was sich wiederum auch auf die jetzigen Studentenzahlen niederschlägt.

Aktuell sind erstmals mehr als 2 Millionen Studierende immatrikuliert. Auch die Zahl der Studienanfänger erreichte […] einen neuen Höchststand.

[…] Dem Rückgang der Studienanfängern steht eine steigende Nachfrage nach hochqualifizierten Arbeitskräften in zukunftsträchtigen Bereichen gegenüber. Allerdings ist diese Nachfrage auf bestimmte Fächer, insbesondere Informatik, Ingenieurwissenschaften etc. beschränkt.

Kein Privileg für Akademiker

Ein Studium garantiert heute nicht mehr Sicherheit als eine Ausbildung. Der Arbeitsmarkt befindet sich in einem Strukturwandel, bei dem die so genannten Normalarbeitsverhältnisse abnehmen und andere Formen der Erwerbsarbeit, wie z.B. befristete Beschäftigung, Leiharbeit, Selbstständigkeit oder Freie Mitarbeit, zunehmen. Auch Akademiker sind heute nicht vor Arbeitslosigkeit oder unsicheren Beschäftigungsverhältnissen gefeit. Analysen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigen, dass diese unsichere Beschäftigung nicht nur Arbeitnehmer mit geringer Qualifikation trifft, sondern auch Universitätsabsolventen.

 

Das Studium – PRO & CONTRA

Die Vorteile eines Studiumst:

  • Bestimmte berufliche Ziele können sind nur mit einem Studium erreichbar
  • Als Absolvent einer Hochschule sind die Aufstiegsmöglichkeiten besser
  • Für gehobene berufliche Positionen wird häufig ein abgeschlossenes Studium vorausgesetzt
  • Wissenschaftliche Interessen können besser mittels Studium verfolgt werden
  • Statistisch gesehen sind die Chancen auf dem Arbeitsmarkt für Akademiker besser, wobei dies natürlich wesentlich vom gewählten Fach abhängt (Garantien gegen Arbeitslosigkeit gibt es natürlich nicht!)
  • Akademiker verdienen durchschnittlich 30 bis 50 Prozent mehr als Nicht-Akademiker (Quelle: wissen.de)
  • Akademische Titel, wie ein Bachelor, Master oder gar Doktortitel, haben gesellschaftlich einen hohen Stellenwert
  • Je nach Studienfach und Fachhochschule / Universität oder Akademie sind mehr freie Gestaltungsmöglichkeiten (Zeiteinteilung) gegeben

Die Nachteile eines Studiums:

  • Ein Studium dauert länger als eine berufliche Ausbildung, wodurch der Berufseintritt (nebst erstem Gehalt) längerauf sich warten lässt
  • Etliche Studienfächer bieten keine Garantie, später eine gut bezahlte, leitende Tätigkeit zu finden; manches Mal droht sogar die Überqualifizierung aus Ausschlusskriterium
  • Viele Studienfächer sind sehr theorielastig, weshalb sich der Einstieg in einen bestimmten Beruf schwierig gestalten kann – Theorie und Praxis liegen oft meilenweit auseinander (hier kann beispielsweise mit Pratika vor oder während des Studiums entgegen gewirkt werden)
  • Abbruch-Risiko: viel Zeit investiert und das Examen vergeigt – jedes Jahr verlassen etwa 70.000 Studierende die Hochschule ohne einen Studienabschluss oder brechen ihr Studium ab (Quelle: wissen.de)
  • Die Möglichkeit, dasStudium selbst 8und frei von so manchen Zwängen) zu gestalten, ist definitiv als eine nicht zu unterschätzende Herausforderung zu betrachten

Die Ausbildung – PRO & CONTRA

Die Voteile einer Ausbildung:

  • Eine Ausbildung ist imNormalfall kürzer, als ein Studium; finanzielle Unabhängigkeit kann eher erreicht werden
  • Nach einer betrieblichen Ausbildung sind die Chancen auf einen unmittelbaren Übergang in den Beruf deutlich besser, als bei einem Studium (Bsp: Übernahme durch den Ausbildungsbetrieb)
  • Je nach Ausbildungsbetrieb werden wertvolle Zusatzqualifikationen, Nachwuchsprogramme oder Volontariate ermöglicht, die den Einstieg erleichtern können
  • Das praxisnahe Lernen erleichtert wesentlich den späteren Arbeitsalltag
  • Die Ausbildung kann als Sprungbrett für ein leichteres, anschließendes Studium sein, da es praktische Kenntnisse vermittelt
  • Die Ausbildung kann als nützliche Überbrückung von Wartezeiten auf Studienplätze genutzt werden, wenn der Numerus Clausus nicht ausreicht

Die Nachteile einer Ausbildung:

  • Die Aufstiegsmöglichkeiten sind nach einer Ausbildung nur begrenzt; einige Positionen sind im Betrieb ausschließlich Akademikern (Studenten) vorbehalten; um Karriere zu machen, sind meist zusätzliche Lehrgänge, Fortbildungen oder Meisterschulungen notwendig
  • Das Risiko, arbeitslos zu werden, ist bei Nicht-Akademikern statitisch geshen größer, als bei Studenten – dies ist jedoch maßgeblich von der Branche / der jeweiligen Ausbildung abhänig
  • Nicht-Akademiker verdienen durchschnittlich 30 bis 50 Prozent weniger, als studierte Arbeitskräfte
  • Da Ausbildungen inhaltlich und formal durch das Berufsbildungsgesetz geregelt werden, bestehen nur sehr begrenzte Möglichkeiten, eigene Schwerpunkte und Interessen kreativ mit zu gestalten
  • Die Qualität einer Ausbildung häng tim wesendlichen vom Ausbildungsbetrieb selbst ab; gerät man an ein schlecht organisiertes Unternehmen mit wenig qualifizierten (oder andererseits viel beschäftigten) Ausbildern, kann der Vorteil der Praxisnähe schnell durch unzureichende Ausbildung die Chancen auf dem Arbeitsmarkt verschlechtern

Nach so viel „PRO“ und „CONTRA“ raucht euch sicherlich schon der Kopf! Nach dem erfolgreichen Abitur stehen euch (fast) alle Wege offen… Behaltet bei all euren Überlegungen und Entscheidungen im Kopf, dassich jeden Tag die Möglichkeit habt, doch wieder in eine andere Richtung zu segeln – wenn sich Studium oder Ausbildung (trotz sorgfältiger Überlegungen und Abwägungen) doch nicht als der „richtige Weg“ entpuppen, versucht einen anderen Weg!
 
Empfehlenswert ist ohnehin (egal ob Ausbildung oder Studium) ein vorangehendes Praktikum, um euren Berufswunsch zu festigen beziehungsweise Abstand davon zu nehmen. Denn die schönste Berufsbeschreibung weicht (erfahrungsgemäß) am Ende doch weit vom erelbten Alltag ab. Euer Beruf soll und muss euch (neben finanziellen Glücksgefühlen) auch Spaß machen! Schließlich übt ihr den gewähten Beruf im Normalfall bis zu eurer Rente in hohem Alter aus…
 
Das Leben besteht nicht aus Arbeit – aber die Arbeit ist unweigerlich ein gr0ßer Teil davon!
 
Wir wünschen euch Sicherheit, Glück und Weitsicht bei eurer Berufsentscheidung!
 
Für das abigrafen.de-Team
Regina

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