Man arbeitet später schon, geh studieren

Man arbeitet später schon, geh studieren

Studieren oder Ausbildung machen?

Jahr für Jahr verlassen viele Schüler die Schule und stehen nun vor der Frage, wie es für sie jetzt weitergeht. Für welchen Beruf will ich mich entscheiden? Mache ich eine Ausbildung oder will ich studieren. Ratschläge gibt’s von allen Seiten. Die wenigsten jedoch nehmen sich wirklich Zeit, sich mit eurer Situation auseinanderzusetzen. Oft hört ihr dann allgemeine Aussagen, wie jene, die ich erhalten habe:
 
Junge, nimm so viel Bildung mit wie möglich. Denn wenn du erst einmal einen Job annimmst und Geld verdienst, wird es wirklich hart sein, sich dann davon zu verabschieden und doch noch ein Studium zu beginnen.
 
Das mag stimmen. Bildung ist ein Wert an sich. Doch ein Studium muss nicht für jeden in jeder Phase seines Lebens gleichermaßen geeignet sein. Zu viele junge Menschen beißen sich an ihrem Studium fest, obwohl sie eigentlich fühlen, dass es nicht das Richtige für sie ist. Sowas macht aber nur selten glücklich.
 
Egal was dabei rumkommt, wichtig ist, dass ihr euch dabei gut fühlt. Und damit meine ich nicht, dass ihr jeder größeren größeren Hürde das Handtuch schmeißen sollt. Nein, wir müssen uns hin und wieder – manchmal ziemlich häufig – durchbeißen, auch wenn es ekelhaft schmeckt.
 
Ich meine vielmehr folgende Situationen:
 
Ihr habt euch beruflich nie ernsthaft informiert, kaum Praktika gemacht und im Grunde nie eure Alternativen durchdacht. Vielleicht entscheidet ihr euch auf Lehramt zu studieren. Schließlich war die Schule ja nicht so schlimm. Jedoch ist euch aber klar, dass ihr die Frage, wie man Kinder und Jugendliche am besten unterrichtet, überhaupt nicht spannend findet. Pädagogik und Didaktik drängt ihr vollkommen an den Rand eurer Studien. Es sind Aufgaben, die erledigt werden müssen.
 
Vielleicht beginnt ihr aber auch eine Ausbildung und merkt währenddessen, dass ihr eure Tätigkeit sowie der der anderen Mitarbeiter sterbenslangweilig findet.
 
Es gibt viele, die das so durchziehen. Viele kommen damit auch gut klar. Ich möchte nicht absolut dagegensprechen. Doch möchte ich euch ans Herz legen,  Wollt ihr euer Leben lang einen Beruf ausüben müssen, dessen Kernaufgabe euch keine Freude bereitet? Es mag sein, dass alternative Wege euch ein geringeres Einkommen bieten werden. Doch was ist eigentlich der Preis, den ihr für ein Leben mit einem Job zahlt, der euch nicht erfüllt? Wir sind im Schnitt 16 Stunden wach. 8 davon würdet ihr auf der Arbeit verbringen. Wollt ihr wirklich die Hälfte eurer Lebenszeit für etwas mehr Geld verkaufen?
 
Für das abigrafen.de-Team,
Sebastian

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